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  • Beitrag veröffentlicht:30. September 2020
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„Dem guten Frager ist schon halb geantwortet.“

– Friedrich Nietzsche

Uns erreichen immer wieder E-Mails von euch mit Ermutigungen und Fragen. Einige dieser Fragen haben wir ganz nebenbei in unseren Blogbeiträgen beantwortet. Dies ist uns nicht mit allen gelungen.

 

Daher werden wir heute einige dieser Fragen beantworten. Danke an alle, die uns in den Kommentaren ermutigen und uns Fragen stellen. 

 

Hast du auch eine Frage über unser Vorhaben, den Jakobsweg oder einfach an uns im allgemeinen? Dann schreib uns doch einfach eine E-Mail an:

 

locke-und-hut @ gmx.de oder nutze die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag.

„Irgendwo muß man ja wohl sein,

solange man am Leben ist.“

– B. Travern in Abenteuer-Geschichten

„Habt ihr viele Blasen an den Füßen?“

 

Herr Hut:

Meine einzigen Blasen habe ich mir auf der zweiten Etappe des Lahn-Caminos geholt. Durch die Hitze, den vielen Asphalt und zu wenige Pausen waren meine beiden Füße übersäht mit Blasen. Insgesamt hatte ich ungefähr 10 Blasen, von denen 6 schnell wieder verschwunden sind. Die Blasen an den kleinen Zehen und am Fußballen haben mir eine gesamte Woche lang Schmerzen bereitet.

 

Frau Locke: 

Ich hatte weniger Blasen als Herr Hut. Lediglich an den kleinen Zehen haben sich bei mir Blasen gebildet. Diese sind nach einer Woche abgeheilt. Eine Blase am „Zeigezeh“ konnte ich an der Entstehung hindern. 

„Wie viele Kilometer lauft ihr am Tag?“

 

Sehr unterschiedlich. Es hängt immer stark vom Gelände, der Landschaft, dem Wetter und der Lage der Herbergen ab. Im Durchschnitt versuchen wir 22 Kilometer am Tag zu laufen. Die letzten Tage sind wir zum Beispiel meist zwischen 17 und 22 Kilometer gelaufen. In den nächsten Tagen bis nach Saint-Jean-Pied-de-Port werden wir an einigen Tagen zwischen 28 und 34 Kilometer laufen. Wir merken jedoch, dass wir lieber weniger laufen, da wir dabei stärker auf unser Umfeld achten und ausgedehnter Pausen machen können. 

In Lorraine
Am Kanal der Mosel
Kurz vor Vèzelay

„Gönnt ihr euch hin und wieder auch einige Tage am Stück Pause?“


Wir haben den Weg von unserer Haustür bis nach Santiago und weiter nach Vigo abgemessen und die Gesamtzahl der Kilometer durch 22 geteilt. 22 ist unsere durchschnittliche Kilometerzahl, die wir laufen wollen. So kamen wir auf 139 Wandertage.


Da wir bei unseren Freunden in Vigo spätestens am 22. Dezember sein wollen, bleiben uns damit ungefähr 25 Ruhetage. Von diesen haben wir bisher 3 genutzt.


Einen Tag habe in wir Vaucouleur Pause gemacht.

Zwei Tage haben wir den Campingplatz von Nevers und die Menschen dort genossen.

Einen Tag haben wir in Aixe-sur-Vienne nach Limoges pausiert.


Diese Pausetage taten uns bisher immer sehr gut und wir konnten Kraft tanken, Wäsche waschen, Ausrüstung pflegen oder mit unseren Familien und Freunden telefonieren.

Spielfreudiger Hund am Wegesrand

„Was esst ihr während dem Laufen? Was esst ihr Mittags?“

 

Nach einem guten Frühstück am Wegesrand bestehen unsere Snacks bis zum gekochten Abendessen aus den unterschiedlichsten Dingen. Wir haben immer Butterkekse und Schokolade im Gepäck, welche unsere Hauptmahlzeit zur Mittagsstunde sind. Finden wir Obst am Wegesrand, essen wir dieses direkt oder nutzen es als Ergänzung für das Mittagessen. Je nach Region und Jahreszeit waren dies Äpfel, Birnen, Pflaumen, Mirabellen, Brombeeren, Weintrauben, Haselnüsse, Wallnüsse und Feigen.

 

Um unseren Gewichtsverlust zu minimieren kaufen wir in den Supermärkten Camembert oder Brie und essen diesen komplett mit einem Baguette. Herr Hut schafft auf diese Weise des öfteren zwei Camembert und ein Baguette zur Mittagszeit.

„Verliert ihr viel Gewicht?“

 

Das Laufen ist anstrengend und die Mahlzeiten überschaubar. Auch nehmen wir weniger Fette als sonst zu uns, wodurch unsere Körper an Gewicht verloren haben. In einer Herberge konnten wir uns wiegen und haben festgestellt, dass wir seit Beginn der Reise ca. 10 Kilogramm Gewicht verloren haben, obwohl wir regelmäßig so Essen, dass wir satt sind. 

 

Um diesen Trend abzuschwächen haben wir uns angewöhnt, viel Weichkäse zu essen und trotz wenig Hunger volle Mahlzeiten zu uns zu nehmen.

La Réole

„Wie viel Geld habt ihr am Tag zur Verfügung? Wie teuer ist eure Reise?“

 

Wir haben unser Budget auf 20€ pro Tag festgelegt, also 10€ pro Person pro Tag. Damit bezahlen wir die Unterkünfte und das Essen (Frühstück, Mittagessen, Abendessen). Wir haben uns so sehr limitiert, damit wir ein Jahr durch Europa wandern/reisen können. 

 

Die 20€ pro Tag wollen wir im Durchschnitt eines Monats erreichen, sodass wir an manchen Tagen mehr ausgeben können, wenn wir an anderen dafür weniger ausgeben. 

 

Auf der Seite unserer „Reiseroute“ kannst du sehen, wie viel wir in welchem Monat insgesamt ausgegeben haben

“Kann man euch irgendwie unterstützen?“

 

Du kannst uns auf drei Arten unterstützen:

 

1) Teile unseren Blog und unsere Beiträge. Erzähle anderen davon und schicke ihnen den Link zu unserem Reiseblog.

 

2) Kommentiere unsere Beiträge oder schreibe uns eine E-Mail. Es ist immer schön zu wissen, dass andere an einen denken und ermutigen.

 

3) Du kannst uns auch finanziell unterstützen:

 

Soehnke Jensen

IBAN: DE07 5154 0037 0120 6408 00

BIC: COBADEFFXXX

 

Danke für jede Art der Unterstützung!

„Habt ihr manchmal Heimweh?“

 

Ja. Wir glauben jeder, der längere Zeit unterwegs ist hat zwischendurch die Sehnsucht nach dem eigenen zu Hause. Vielleicht ist Heimweh das falsche Wort für dieses Gefühl.

Es ist mehr ein Sehnen oder das Träumen von Dingen, Gerichten, Tätigkeiten, Gewohnheiten, Aktivitäten, die im Alltag normal waren und jetzt großer Luxus sind. So sehnen wir uns manchmal nach einem schönen Auflauf, da wir diesen auf unserem Gaskocher nicht machen können. Wir träumen von unserem Sofa, auf das man sich jederzeit fallen lassen konnte, um den Tag zu beenden. Doch dann sehen wir oft all die Wunder um uns herum und merken, dass wir vieles was wir gerade haben in unserem Alltag nicht hatten.

 

Wir werden auf jeden Fall noch einmal ausführlicher darüber berichten, wie es uns mit diesem Gefühl geht.

„Haltet ihr euch irgendwie auf dem Laufenden über Neuigkeiten aus eurem Bekanntenkreis oder aus dem aktuellen Weltgeschehen?“

 

Ja und Nein. Wir haben enge Freunde, die im letzten Monat ein Kind bekommen haben oder die umgezogen sind. Mit diesen haben wir verstärkt Kontakt gehabt, da wir an diesen Neuigkeiten stark interessiert waren. Die Ereignisse des Weltgeschehens lassen wir an uns vorübergehen. Sie spielen für uns hier auf dem Camino keine wichtige Rolle und beeinflussen unsere Lebensweise nicht. Also verwenden wir keine Energie darauf uns über diese Dinge den Kopf zu zerbrechen.

„Friert ihr mittlerweile eigentlich nachts oder tagsüber beim Laufen?“

 

Nachts frieren wir eigentlich nicht. Obwohl die Temperaturen mittlerweile Nachts auf ca. 4°C fallen, halten uns unsere Daunenschlafsäcke sehr warm. Auch das Zelt hält die Wärme sehr gut. Das merken wir immer dann, wenn wir morgens die „Tür“ unseres kleinen Hauses öffnen und die kalte Luft des neuen Tages hereinströmt. In diesen Momenten friert es uns immer etwas. Auch die ersten Schritte machen wir meist mit einem Gefühl von Kälte. Ein Glück wird uns innerhalb der ersten Kilometer sehr schnell angenehm warm.

Ein besonderer Dank:

 

Uns hat letzte Woche eine kleine Geldspende erreicht, die wir im Hinblick auf die kalte Jahreszeit einsetzten sollen. Vielen Dank an die beiden Spender, die anonym bleiben wollen! Wir werden das Geld nutzen, um unser Budget von 20€ pro Tag an einigen Tagen zu erhöhen, sollten keine passenden Herbergen für uns offen sein und wir auf teurere Orte ausweichen müssen. Somit haben wir eine Sorge weniger im Hinblick auf geschlossene Herbergen und schlechteres Wetter. VIELEN DANK EUCH!

Hast du weitere Fragen oder möchtest uns einfach privat schreiben?

 

Melde dich bei uns per Mail.

 

Außerdem kannst du mehr Bilder von unserer Reise auf Instagram bewundern. 

 

Danke für eure Unterstützung und Anregungen für interessante Beiträge!

 

Bleibt gesund und munter! Wir bleiben es auch!

 

Bis Sonntag.

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