Trinkwasser ist auf jeder Trekkingtour besonders wichtig. Egal ob Outdoor Wasserfilter oder chemische Aufbereitung – wir erklären dir, wie du unterwegs Wasser aufbereiten kannst, um Trinkwasser zu haben.
Woher bekommst du Trinkwasser?
Wasser ist für jeden der Outdoor unterwegs ist besonders wichtig – lebenswichtig. Mehrstündiger Sport bei entsprechenden Temperaturen kann einem schnell aufzeigen, wie wichtig Trinken für unseren Körper ist. Dies gilt selbst für die gemäßigten Jahreszeiten, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist.
Für uns sind daher zwei Fragen bei der Tourplanung wichtig:
1. Kommen wir an Dörfern oder Häusern auf unserer Tour vorbei?
2. Lassen sich Bäche oder Quellen in der Nähe der Strecke finden?
Sind Dörfer auf dem Weg, so sollte man sich um die Wasserversorgung keine großen Gedanken machen. Die Wasserqualität ist meistens so gut, dass du nicht mit Outdoor Wasserfiltern unterwegs Wasser aufbereiten musst. Bisher haben uns noch immer freundliche Bewohner mit Trinkwasser ausgeholfen. Zudem entstand auf diese Weise so manches interessante Gespräch. Auch kann man von Einheimischen Tipps für den kommenden Wegabschnitt erhalten.
Ist man ausschließlich in der Natur unterwegs ist es schwieriger an Wasser zu kommen. Trinkwasserquellen sind nur in den seltensten Fällen vorhanden.
Wir konzentrieren uns im Folgenden darauf, wie du an Trinkwasser in der Natur kommen kannst.
Wasser aufbereiten
Grundsätzlich solltest du Wasser immer aus fließenden Gewässern entnehmen. Achte zudem darauf, dass sich diese nicht in der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Flächen (Äcker, Weiden) befinden. Diese können stärker mit chemischen Giftstoffen und Mikroorganismen belastet sein. Je näher du an der ursdprünglichen Quelle des Baches bist, umso besser für die Trinkwasserqualität.
In jedem Fall solltest du dein Wasser mit einem Outdoor Wasserfilter oder auf chemische Art aufbereiten, um dich vor diesen Verunreinigungen im Wasser zu schützen:
Einzeller, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind (Bakterien, Pilze, Algen …)
Einzeller, die sich bei warmen Temperaturen schnell vermehren können. Schädlich werden diese, wenn sie aus dem Kot von Tieren entstammen. Sie können Diarrhö, sowie Cholera etc. hervorrufen.
Kleiner als Einzeller und daher meist nicht durch einen Filter zu beseitigen. Sorgen für verschiedenste Krankheiten. Gelangen durch Kot oder Kadaver ins Wasser. Lassen sich durch Chlor oder Hitze abtöten.
Parasitäre Einzeller, wie Amöbenruhr, Gardia, Malaria-Erreger… Eine einzige Zelle reicht für eine Infektion bereits aus. Finden sich häufig im lichtdurchdrungenen Oberflächenwasser.
Meist Pflanzenreste oder Erde, die in kleineren Mengen nicht schädlich, aber unangenehm für den Geschmack sind. Können durch Filter gut beseitigt werden.
Können in verschiedenen Variationen im Trinkwasser vorkommen und lassen sich daher nicht beseitigen. Aktivkohlefilter können diese zwar minimieren, jedoch bleibt stets ein Restrisiko.
Welche Arten der Aufbereitung von Wasser gibt es?
Es gibt ganz unterschiedliche Arten Wasser aufzubereiten. Wir stellen euch einige dieser Arten vor. Dabei gilt, dass die Einsatzgebiete stets vom Hersteller angegeben werden und entsprechend beachtet werden müssen!
1. Wasserfilter:
1.1 Mechanische Filterung
- Gegen:
Bakterien, Protozoen, Schwebstoff
- Gegen:
- Wie?:
Mikrofaser-Röhrchen mit einer Durchlassgröße von 0,0001mm
- Wie?:
- Benutzung:
Zu filterndes Wasser durch den Filter laufen/pressen lassen und auffangen. Danach Filter in regelmäßigen Abständen reinigen, da die Poren sonst verstopfen.
- Benutzung:
- Beispiele:
Sawyer Mini*, Lifestraw*, BlackMountain Wasserfilter*
- Beispiele:
1.2 Aktivkohle Filterung
- Gegen:
Chemikalien / Gerüche
- Gegen:
- Wie?
Chemikalien werden teilweise gebunden. Nicht alle!
- Wie?
- Benutzung:
Zuvor mechanisch gefiltertes Wasser durch den Aktivkohlefilter laufen lassen / pressen. Dabei wird ca. 1 Liter für das Ausschwemmen des Restkohlestaubs verwendet. Der Filter muss nicht gereinigt werden, jedoch sollte die Kohle nach 6 Monaten erneuert werden.
- Benutzung:
- Beispiel:
Katadyn Flaschenadapter*
- Beispiel:
2. Chemische Wasseraufbereitung
- Gegen:
Bakterien, Protozoen, bedingt Viren
- Gegen:
- Wie?
Tötet durch bestimmte Zusammensetzung (z.B. Chlor)
- Wie?
- Benutzung:
Tablette nach Verpackungsangabe in kontaminiertes Wasser geben. Mindestens 2 Stunden wirken lassen, um auch Protozoen abzutöten. Wirkt jedoch nicht gegen alle Viren. Das Wasser schmeckt anschließend nach Chlor.
- Benutzung:
- Beispiel:
Micropur Forte MF 1T*
- Beispiel:
3. UV-Licht-Stick
- Gegen:
Bakterien, Pilze, Viren
- Gegen:
- Wie?
Licht des UV-Sticks zerstört die Organismen
- Wie?
- Benutzung: Das klare Wasser mittels dem UV-Stick entsprechend der Herstellerangaben umrühren. Dieser verbraucht dabei Strom und muss ggf. aufgeladen werden.
- Beispiel:
SteriPen Classic 3*
- Beispiel:
4. Abkochen
- Gegen:
Verschiedene Mikroorganismen
- Gegen:
- Wie?:
Zerstörung der Eisweißmembranen/Zellstrukturen
- Wie?:
- Benutzung:
Mindestens 4 Minuten das Wasser sprudelnd kochen. Führt zu einem hohen Brennstoffverbrauch und neutralisiert keine Chemikalien
- Benutzung:
- Beispiele:
Mein Trekking-Kochset
- Beispiele:
Tipps während der Tour
- Kenne bekannte Trinkwasserquellen entlang deiner Strecke
- Nutze fließende Gewässer in Quellnähe zur Wasserentnahme. Frage dich dabei immer, ob es wahrscheinlich ist, dass oberhalb der Stelle ein Tierkadaver liegen könnte.
- Meide die Nähe von bewohnten, landwirtschaftlichen oder industriellen Gebieten.
- Kenne den Umgang mit deinen Filtersystemen und setze es den Herstellerangaben entsprechend ein.
- Führe mindestens 2 Liter Trinkwasser mit und fülle dies regelmäßig auf.
- Filtere stark verschmutztes Wasser vorher mithilfe eines Kleidungsstücks, damit die Poren deines Filters langsamer verstopfen.
Ergebnis: Wie du unterwegs Wasser aufbereiten kannst.
Den Alleskönner gibt es nicht. Erkundige dich daher vor der Tour genau, welche Wasserqualitäten dir begegnen können und nutze entsprechende Filter. Auf Trekkingtouren haben wir grundsätzlich einen kleinen Wasserfilter dabei, egal ob in Deutschland, Schweden oder anderen Ländern. Schlafen wir hingegen in Hütten, wie auf dem Meraner Höhenweg , entfernt man sich der Zivilisation nie soweit, dass man sich selbst mit Wasser versorgen müsste. Welche Variante du bevorzugst und welches Risiko du bewusst eingehen willst, liegt an dir.
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