Endlich Frühling! Jedes Jahr freue ich mich, dass die Temperaturen wieder milder werden. Damit verbunden ist die Frage nach dem richtigen Schutz vor Zecken beim Wandern, denn die warmen Temperaturen locken auch die Zecken wieder hervor.

Grundlegend muss niemand wegen den kleinen Tierchen in Panik verfallen. Mit dem richtigen Schutz, kann man sich die kleinen Tierchen beim Wandern vom Leibe halten. Jedoch tut man gut daran, sich bewusst zu machen, dass so manch unliebsame Krankheit von ihnen übertragen werden kann.

Ich zeige dir wie Zecken leben, du dich vor ihnen schützen kannst, was es mit FSME und Borreliose auf sich hat und wie du eine Zecke richtig entfernst.

Hohes Gras und Waldränder sind die bevorzugten Gebiete von Zecken.

Allgemeines über Zecken – Was du wissen musst.

Verbreitete Arten

Des gibt mehr als 900 verschiedene Zeckenarten, von denen zum Glück nicht alle in Deutschland vorkommen. In Deutschland muss du dich vor dem Gemeinen Holzbock und der Auwaldzecke schützen. Zwar ist mittlerweile auch die Hyalomma-Zecke in Deutschland aufgetaucht, jedoch nicht flächendeckend verbreitet.

Der Gemeine Holzbock tritt in Deutschland am häufigsten auf. Er ist für einen Großteil der Zeckenstiche verantwortlich. Dabei kann er die gefährlichen Borreliose-Bakterien oder die FSME-Viren übertragen. Sobald die Temperaturen im Frühling an mehreren Tagen über 7 Grad steigen, wird er aktiv. Durch die kürzeren Winter wird er daher immer früher aktiv. Sich über den Schutz vor Zecken beim Wandern Gedanken zu machen ist also ganzjährig wichtig. Bei unserer Trekkingtour auf dem Forststeig, hatten wir mit unzähligen dieser Zecken zu kämpfen.

Die Auwaldzecke ist besonders in den kalten Jahreszeiten aktiv. Sie kann mit ihren Stichen Babesiose (Hundemalaria) übertragen, die besonders für Haustiere gefährlich ist.

Zecken beim Wandern

Lebensweise

Zecken leben bevorzugt dort, wo schattige und feuchte Bedingungen herrschen. Dabei sind sie vornehmlich an Weg- und Waldrändern, sowie auf Waldlichtungen und Tierpfaden anzutreffen. Diese Übergangszonen sind ihr bevorzugtes Habitat.

 

Dabei sind Zecken keine aktiven Jäger, fallen nicht von Bäumen oder springen ihre Opfer nicht an. Vielmehr können Zecken bis zu zwei Jahre ohne Nahrung auf einen vorbeikommenden Wirt warten, der sie abstreift und mitnimmt. Dafür sitzen die Zecken auf hohen Gräsern oder Büschen in einer Höhe von maximal 1,50 Metern.

 

Wurde ein Wirt erfolgreich gefunden, verbringt die Zecke die nächste Zeit mit der Suche nach einer geeigneten Einstichstelle. Diese Suche kann mehrere Stunden dauern. Zecken bevorzugen weiche und gut durchblutete Hautstellen, durch die sie leicht stecken können. Diese finden sie zum Beispiel in den Knie-und Armbeugen, den Achseln oder hinter den Ohren.

 

Der Stich einer Zecke ist vollkommen schmerzlos, da die Zecke ein schmerzstillendes Sekret absondert. Ab diesem Zeitpunkt beginnt sie unaufhörlich, Blut zu saugen. Dabei schwillt sie auf ein vielfaches ihrer Körpergröße an, bis sie sich nach einigen Tagen abfallen lässt.

Waldweg
Paradies für Zecken: schattig und feucht

Übertragbare Krankheiten

Ein Zeckenstich ist nicht schmerzhaft und die Zecke lässt sich nach eingen Tagen von selbst fallen. Dies wäre alles nicht schlimm, wenn Zecken nicht verschiedene gefährliche Krankheiten übertragen würden.

Wer viel in der Natur unterwegs ist, steigert ohne einen Schutz vor Zecken beim Wandern automatisch das Risiko, infiziert zu werden. Dabei sind Zecken nicht auslöser dieser Krankheit, sondern die Überträger. War ein vorheriger Wirt der Zecke befallen, so kann die Zecke diese Erreger aufnehmen und weiter übertragen.

FSME

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Sie wird durch Viren hervorgerufen, die sich bevorzugt in kleinen Säugetieren vermehren und von Zecken weitergegeben werden können. Die Erreger kommen in vielen Ländern Europas vor. Die Risikogebiete auf Deutschland beschränken sich auf Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen sowie im südöstlichen Thüringen. Gegen FSME gibt es keine Medikamente! Es gibt zwei Möglichkeiten sich gegen FSME zu schützen: Impfen und das Vermeiden von Zeckenstichen. (Quelle: BZgA)

 

Eine Impfung und der damit verbundene Schutz gegen FSME kann jederzeit aufgebaut werden. Um einen mehrjährigen Impfschutz aufzubauen sind drei Impfungen notwendig, sowie Impfungen zur Auffrischung in festgelegten Zeiträumen. Genauere Informationen erhältst du bei deinem Arzt.

Borreliose

Borreliose wird auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt. Die Borreliose kann vielgestaltig und unterschiedlich schwer verlaufen und betrifft überwiegend die Haut, aber auch das Nervensystem, die Gelenke und das Herz können betroffen sein. Verursacht wird die Borreliose durch Bakterien der Art Borrelia burgdorferi, die überall in Deutschland durch Zecken übertragen werden können. Von Juni bis August tritt die Borreliose gehäuft auf.

 

Nicht jeder Stich einer befallenen Zecke führt jedoch zur Ansteckung. Das Infektionsrisiko ist zudem geringer, wenn die Zecke frühzeitig entfernt wird, und steigt nach längerem Saugen der Zecke von mehr als zwölf Stunden an. Nur etwa einer von 100 Zeckenstichen führt in Deutschland dazu, dass die gestochene Person an einer Borreliose erkrankt. (Quelle: BZgA)

 

Gegen Borreliose kann man sich nicht impfen lassen, jedoch führt eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika zur vollständigen Genesung. Sollte eine Wanderrötung ausgehend von der Einstichstelle ausgehen, muss umgehend ärztliches Personal aufgesucht werden

Vollgesogene Zecke

Schutz vor Zecken beim Wandern

Trage helle und enganliegende Kleidung:
Allein lange Kleidung hilft nicht zu verhindern, dass Zecken die Haut erreichen. Enganliegende Kleidung hingegen minimiert die Gefahr, dass Zecken die weichen Hautpartien erreichen und stechen können. Dabei solltet du darauf achten, dass deine Kleidung geschlossen ist. Bei Hohen Wiesen oder dichtem Gebüsch lohnt es die Socken über die Hosenbeine zu ziehen, um weniger Angriffsfläche für die Zecken zu bieten. Helle Klamotten sind von zusätzlichem Vorteil, da sich Zecken von diesen deutlicher abheben.

 

Gründliches und regelmäßiges Absuchen:
Wir haben es uns angewöhnt nach Abschnitten mit hohem Gras oder Buschwerk unseren Körper gezielt abzusuchen. Hierbei hilft helle Kleidung ungemein, doch auch auf schwarzen Oberflächen kann man die krabbelnden Tierchen erkennen. Da diese auf der Suche nach geeigneten Einstichstellen immer in Bewegung sind reicht manchmal schon ein schneller Blick, um sie zu sehen. Zudem ist das Entfernen einer Zecke bevor diese stechen konnte, der beste Schutz gegen Infektionen.

 

Mittel zur Zeckenabwehr:
Sogenannte Repellents* helfen das Risiko von Zeckenstichen zu minimieren, können aber keinen absoluten Schutz garantieren. Dafür ist die Wirkungsweise und die Wirkdauer zu unterschiedlich. Der Schutz muss regelmäßig erneuert werden und sollte in Kombination mit den zuvor genannten Punkten angewendet werden.

Zecken richtig entfernen

Auch wenn du versucht hast auf einen Schutz vor Zecken beim Wandern zu achten, es trifft jeden irgendwann: eine Zecke hat zugestochen.

 

Das Wichtigste in einer solchen Situation: keine Panik!

 

Es ist nicht sehr schwer, eine Zecke zu entfernen. Du musst weder in die eine, noch die andere Richtung drehen oder mit irgendwelchen Mitteln die Zecke behandeln.

 

Alles was du brauchst ist eine Pinzette, die vorne gebogen ist und spitz zuläuft. Dies kann die kleine Pinzette des Taschenmessers sein oder die Pinzette aus dem Kosmetikbeutel. Du kannst auch spezielle Zeckenzangen verwenden, wenn du anderen Pinzetten nicht traust. Mit der Pinzette greifst du die Zecke möglichst nah an der Haut und ziehst sie langsam und gerade heraus ohne den Körper zu zerquetschen.

 

Bleibt etwas von der Zecke in der Haut zurück, ist das nicht weiter schlimm. Diese werden von ganz alleine abfallen. Es kann zu kleinen Hautentzündungen kommen, die kein Ansteckungsrisiko obiger Krankheiten sind. Zur Sicherheit kannst du die Stelle des Stiches markieren und beobachten.

 

Je schneller du eine Zecke entfernst, desto weniger Zeit hat diese dich mit Borreliose anzustecken. Dadurch hältst du das Risiko einer Ansteckung gering. Warte daher nicht bis du zu Hause bist, um eine Zecke zu entfernen.

graue Holzbock Schutz vor Zecken beim Wandern
Gemeiner Holzbock - in Deutschland am häufigsten anzutreffen

Welchen Schutz vor Zecken beim Wandern nutzt du?

Wie entfernst du Zecken am liebsten?

Wir sind gespannt auf deine Erfahrungen!

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