„Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken;
sie beleuchtet stets nur das Stück Weg,

das wir bereits hinter uns haben.“

Konfuzius

Wir machen Pause. Nicht weil wir erschöpft vom Weg sind oder wir uns nach etwas Ruhe sehnen. Die Pause legen wir ein, damit wir mit meiner Schwester einen ganz besonderen Tag in ihrem Leben verbringen können: ihre Hochzeit.

Dafür sind wir von Trier mit dem Zug zurück nach Gießen in Hessen gefahren. Ein ungewohntes Gefühl im Zug zu sitzen, während die Landschaft an einem vorbeizieht. Ich mache keinen Schritt und komme doch vorwärts. Als würden die vergangenen Tage noch einmal an uns vorüberziehen, ziehen die Orte entlang der Bahnschienen an uns vorbei:

Schweich und die Erinnerungen an die Nacht am Zitronenkrämerkreuz mit köstlichem Wein.

Bullay, mit der modernen Kirche, durch die uns Philipp führte und viele unserer Fragen zum katholischen Glauben beantwortete.

Löf und Alken, zwischen denen wir auf der Rabenlay oberhalb der Mosel übernachtet und anschließend Michael getroffen haben.

Rabenlay 2
Locke und Hut
Rabenlay
Rabenlay

Koblenz, wo wir in der „Biwakschachtel“ von einem absolut kompetenten Mitarbeiter neue Wanderschuhe für Herrn Hut empfohlen bekommen haben.

Lahnstein, das erste große Zwischenziel für uns und der Zahl von 2.650.000 Metern bis nach Santiago de Compostela.

Bad Ems
Kloster Arnstein
Lahnstein

Nassau, wo wir Pia und ihren Sohn getroffen haben, die 400km von der Lahnquelle bis nach Lahnstein gelaufen sind.

Oberndorf, auf dessen Campingplatz wir einen super Abend mit zwei Familien aus Berlin verbringen durften.

Oberndorf

Villmar und seine Kirche, in der wir uns das erste mal als Pilger gefühlt haben.

Wetzlar und die Spitzen des Doms, wo unsere Pilgerung begonnen hat.

Wetzlarer Dom
Seitenansicht

Dabei schlugen wir in unseren Wanderführern über den Lahn-Camino* und den Mosel-Camino* nach, erzählten uns gegenseitig von dem, was wir erlebt haben und erinnerten uns an die vielen wunderbaren Menschen, mit denen wir Zeit verbringen durften.

 

 

Diese Momente sind es, die als Erinnerungen von unseren ersten vier Wochen bleiben werden.

Wir pilgern nicht alleine.

Jetzt entspannen wir von der Hochzeit, dem ungewohnt reichlichen Essen und den vielen Menschen. Wir haben die Zeit in vertrauter Umgebung sehr genossen, freuen uns aber auch bereits wieder auf dem Weg zu sein. Am Montag werden wir wieder Abschied nehmen und zurück nach Trier fahren, um unseren Weg – unseren Camino – fortzusetzen.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Gabriele

    Hallo, Ihr Zwei,
    Ich habe mich sehr gefreut Euch kennenlernen zu dürfen. Es war für mich das erste Mal, dass ich so ohne Scheu ein Gespräch mit Fremden begonnen habe. Nunja, es war einfacher als gedacht, vielleicht, weil gleiche Wege verbinden.
    Es ist spannend und informativ wie ihr schreibt, werde Euch gerne weiterhin folgen. Sehr schade, dass ich nach Perl auch erstmal wieder nach Hause darf, um die Hochzeit meiner Tochter zu feiern ( hihi, schon wieder eine Gemeinsamkeit ). Lach, nein, es ist nicht schade, dass meine Tochter heiratet, sondern es ist schade, dass ich Euch nur hier auf Eurem blog folgen kann. Spannender hätte ich es gefunden, wenn ich Euch langsam hinterher gedackelt wäre.
    Ich wünsche Euch einen sehr guten Weg mit vielen weiteren schönen Geschichten am Wegesrand.
    Wenn Ihr mögt, freue ich mich, wenn Ihr meinen viel kleineren blog auch einmal besuchen wollt, wobei ich muss noch herausfinden, wie man die Kommentarfunktion aktiviert.
    Es grüßt Euch ganz herzlich Gabriele http://www.frau-jakomo.de

    1. Herr Hut

      Hallo Gabriele,
      Danke für deinen lieben Kommentar. Wir haben uns sehr über das Gespräch und die kurze Wegstrecke mit dir gefreut. Der Weg verbindet und macht einen offen für seine Mitmenschen. Sehr gerne wären wir ein längeres Stück (oder sogar eine Etappe) mit dir gelaufen.
      Wir haben auf deinem Blog die letzten Etappen, die wir auch gelaufen sind, gelesen und immer wieder auf Bilder gezeigt, die wir auch gemacht haben. Mach weiter so!
      Wie wir, wirst auch du die Hochzeit absolut genießen und danach einfach zurück auf den Camino kommen.

      Bestimmt wirst du auch andere Pilger treffen und deine Geschichten mit ihnen teilen.

      Wir halten deinen Blog im Blick.

      Einen guten Weg dir, egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Wohnmobil!

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