Die Schutzhütten am Rothaarsteig laden zu ausgedehnten Rasten, frischem Quellwasser und Begegnungen mit anderen Wanderern ein. Inmitten einer wunderschönen Natur kann hier die Wanderseele ausruhen und Kraft für die nächsten Kilometer tanken.

 

Auf einer Länge von 155 Kilometern führt einen das einprägsame Logo des Rothaarsteiges in 8 offiziellen Etappen über 3000 Höhenmeter vom sauerländischen Brilon bis ins hessische Dillenburg.

 

Als Auftakt für unsere Wanderung von Hessen nach Portugal, war der Rothaarsteig perfekt. Oft haben wir später die gute Beschilderung, das frische Quellwasser, die interessanten Informationstafeln und die vielen Schutzhütten am Rothaarsteig vermisst. In diesen Punkten ist der Rothaarsteig vorbildlich!

Die ersten Schritte

Etappe 1: Von Brilon nach Wilingen (23,4km)

Im Juni 2020 geht es endlich los! Unsere ersten Schritte von Hessen nach Portugal beginnen mit dem Rothaarsteig. Auf dem Marktplatz vor dem alten Rathaus in Brilon beginnt die offizielle Beschilderung: ein liegendes weißtes R auf rotem Grund. Die Markierung wird uns die nächsten tage sicher und zuverlässig durch das wunderschöne Rothaargebirge leiten.

Schnell verlassen wir die kleine Stadt und stehen schon bald im Natuschutzgebiet „Am Drübel“. Nachdem wir auch das Kreiskrankenhaus rechts liegengelassen haben, streifen wir die Möhnquelle und tauchen ein in den wunderbaren dichten Wald des Rothaargebirges.

Das satte Grün, die Vogelstimmen und die herrliche Natur hebt unsere Stimmung, doch hier und da ziehen bereits dunkle Wolken über uns hinweg. Das mächtige Kyrill-Tor im Briloner Bürgerwald passieren wir noch im trockenen, doch schon danach beginnt es zu Regnen. Zum Glück halten unsere Regen-Ponchos* uns und die Rucksäcke trocken.

Nach einem zwei Kilometer langen stetigen Aufstieg werden wir bei den Überresten der frühmittelalterlichen Wallburg „Bombergs Kirchhof“ mit etwas Sonne und einer schönen Aussicht belohnt. Danach laufen wir im Regen weiter und passieren die Bruchhausener Steine.

Etwa vier Kilometer vor Willingen findet sich linke Hand eine der typischen Schutzhütten am Rothaarsteig: Zwei verkleidete Wände, Sitzbänke und ein geschwungene Dach. Hier rasten wir und bereiten uns eine kleine Mahlzeit zu. Es tut gut, in der Sonne sitzen zu können und zu entspannen.

Danach folgt ein Anstieg, der er in sich hat. Bei rutschigem Untergrund, Regen und aufziehenden Wolkenfetzen, erklimmen wir Schritt für Schritt einen langen Kilometer, bevor wir schließlich die letzten Kilometer nach Willingen einschlagen.

Die Niedersfelder Hochheide

Etappe 2: Von Wilingen nach Winterberg (22,1km)

Früh geht es wieder hinauf auf den Rothaarsteig. Über den Richtplatz gelangen wir zum höchsten Berg in Nordrhein-Westfalen, den Langenberg (843m). Hier lädt eine Hängematte zum Verweilen ein. Wir frühstücken an einem der Tische und erfeuen uns am Sonnenschein, bevor es zum 3 Kilometer entfernten Clemensberg und der Niedersfelder Hochheide geht.

Ein Glück ist das Wetter stabil, als sich der Wald schließlich lichtet und wir hinaustreten in das Naturschutzgebiet Alter Hagen mit dem Clemensberg. Hier ist kein Aussichtsturm zu finden, da es einer der wenigen waldlosen Gipfel des Rothaargebirges ist. Bänke laden ein, die Aussichten zu genießen oder den Blick über die Heidelandschaft schweifen zu lassen.

Als wir schließlich wieder den Wald betreten fällt uns zum ersten Mal einer der Kilometersteine auf. In regelmäßigen Abständen stehen diese grauen Wegbegleiter still und unscheinbar am Wegesrand und zeigen einem sowohl die absolvierten, als auch die noch zu laufenden Kilometer an.

Über breite Waldwege und kleine Trampelpfade geht es über Wiesen und Felder. Blumen blühen am Wegesrand und Grillen zirpen in den Feldern. Eine Willkommene Abwechslung nach den vielen Kilometern im Wald. Vor Winterberg wartet schließlich noch die schöne Ruhrquelle mit ihrem Rastplatz und den hölzernen Informationshäuschen auf uns. Hier füllen wir unsere Wasservorräte wieder auf und machen uns auf die letzten Kilometer Richtung Winterberg auf.

Zu unserer Überraschung lädt kurz vor Winterberg eine solide Schutzhütte mit Betonfundament, Tischen und Bänken zu einer letzten Rast ein. Wir naschen Obst und Schokolade, während wir die gelaufene Etappe Revue passieren lassen. Auch gesellen sich einige andere Wanderer kurze Zeit zu uns. Wir unterhalten uns über die letzte Etappe und über die vor uns liegenden Kilometer. Auf diese Weise werden die Schutzhütten am Rothaarsteig zu Treffpunkten des Austauschs und der Gemeinschaft.

Schmerzende Knie

Etappe 3: Von Winterberg zur Friedensquelle (16km)

Eigentlich führt die Etappe bis nach Schanze/Kühhude, doch so weit schaffen wir es heute nicht.

 

Mit schwer beladenen Rucksäcken (in Winterberg lässt sich sehr gut Proviant auffüllen), stapfen wir an diesem Morgen durch anhaltenden Nieselregen. Vorbei geht es an der gigantischen Sprungschanze St. Georg am Rand von Winterberg. Bei schönem Wetter lohnt es sich, diese länger zu bestaunen, doch wir trotten schnell vorbei. Ebenso lassen wir den Kilometerstein 45 rechts am Wegesrand liegen.

Auf den nächsten drei Kilometern verläuft der Steig mal auf schmalen Trampelpfaden, dann wieder auf breiten Forstwegen durch den Wald, kontinuierlich hinauf zur Hochheide Kahler Asten. Hier verstärken sich die Schmerzen im Knie von Frau Locke, die in Winterberg am morgen begannen und seitdem schlimmer wurden. Das nassgraue Wetter kann von diesen Schmerzen auch nicht ablenken.

Am Rand des Kahlen Asten machen wir Pause und schauen den Nebelschwaden zu, wie sie über die Heidelandschaft ziehen. Heidelbeerbüsche umringen kleine Ansammlungen von knorrigen und windschiefen Bäumen. Es ist schön einfach dazusitzen, auch wenn die Situation nicht toll ist.

Schließlich müssen wir weiter. Die nächsten sechs Kilometer geht es bergab und die Schmerzen in Frau Lockes Knie nehmen zu. Wir beschließen, bis zur Friedensquelle zu laufen und dort zu sehen, wie es weitergeht. Der Plan bis nach Portugal zu laufen, steht plötzlich ungewiss vor uns. Doch wir geben nicht auf und schlagen uns bis zu der kleinen Schutzhütte durch. Diese liegt nicht direkt am Rothaarsteig, sondern auf einem Parallelweg kurz nach dem Albrechtsberg. Der Weg von der Schutzhütte zur Quelle ist abenteurlich und steil, doch lohnt, da das Wasser Quelle von vorzüglicher Qualität ist.

Nach kurzem steht unsere Entscheidung fest: Wir laufen nicht weiter, sondern werden die Nacht über in dieser eher kleineren der Schutzhütten am Rothaarsteig verbringen. Der nächste Morgen wird zeigen, wie es unser Gesamtvorhaben weitergehen wird.

Skulpturen und Wisente

Etappe 4: Von der Friedensquelle zur Somborn-Quelle (21km)

Nach einer ruhigen Nacht und leckerem Porridge mit Quellwasser am Morgen, gehen wir zurück auf den Steig. Ohne Regen folgen wir der Kammvariante Richtung Kühhude und nicht hinunter nach Schanze. Wir stoßen auf den Wald-Skulpturen-Weg, dem wir eine Weile folgen. Immer wieder machen wir kurze Pausen, um das Knie zu entlasten. Bänke, Baumstämme und Teile der Skulpturen selbst bieten sich hierfür an. Vorbei geht es an beeindruckenden und originelle Skulpturen wie „Kein Leichtes Spiel“ (welch Ironie) und „Stein-Zeit-Mensch“.

Ein absolut unvorhergesehenes Highlight dieser Etappe folgt kurz danach: die Hängebrücke am Rothaarsteig. Zwar ist der Abstieg zu dieser steil und belastet Lockes Knie sehr stark, dafür ist die Pause umso ausgedehnter.

Vorbei geht es an der Schutzhütte „Millionenbank“, an der die Kamm- und Talvariante wieder zusammentreffen. Eine kurze Rast später wandern wir durch das Gebiet, in dem 2013 eine Herde Wisente ausgewildert wurden. Von den scheuen Tieren bekommen wir nur die Bisspuren an Bäumen zu sehen. Dennoch ist es ein großartiges Gefühl zu wissen, dass in diesen Wäldern Europas größte Landsäugetiere umherstreifen.

Im Dörfchen Jagdhaus machen wir nur kurz Rast. Hier könnte man mit entsprechendem Geld in einem Hotel übernachten. Wir wollen jedoch weiter zur Somborn-Quelle und der nahegelegenen „Potsdamer Hütte“. Hier verbringen wir auf unseren Therm-a-Rest Isomatten* die Nacht im Freien. Bis auf zwei Siebenschläfer im Dachfirst verläuft die Nacht erholsam und ruhig.

Wahre Orte finden

Etappe 5: Von der Somborn-Quelle nach Lützel (23,3km)

Endlich ein Tag an dem wir nicht im Regen starten! Auf kleinen Pfaden wandern wir bequem und ohne größere Schmerzen zum Rhein-Weser-Turm. Hier frühstücken wir und dürfen unser Wasser beim Restaurant auffüllen. Aufgrund aufziehenden Regens verzichten wir darauf, die Aussicht vom 24 Meter hohen Turm zu wagen.

Stellenweise sind die Wege entlang des Schwarzbaches von großen Pfützen überflutet. Der kleine Schwarzbach führt uns in das schöne Schwarzbachtal. Würde es nicht regnen, könnte man hier Bienen und andere Insekten Summen hören. Auch würden die Bachüberquerungen bei besserem Wetter zum Verweilen einladen.

Gut geschützt unter unseren Tatonka Regencapes* folgen wir dem Habecker Bach zum Dreiherrenstein. Hier trafen sich früher die Landesgrenzen von Nassau, Westfalen und Kurköln. Heute erinnert ein Stein an diesen historischen Ort. Daneben steht eine der größeren Schutzhütten am Rothaarsteig mit genug Platz für eine ausgedehnte Pause. Wir essen ein bisschen Obst und Nüss, dann geht es weiter.

Kurze Zeit später stehen wir wieder unter einer Schutzhütte. Diesesmal ist es die Hütte der Ferndorfquelle. Ein Platzregen hatte uns überrascht und so warten wir geduldigt mit einer anderen Gruppe Wanderer darauf, dass der Regen etwas nachlässt. Wie gut, dass in so regelmäßigen Abständen Schutzhütten am Rothaarsteig gebaut wurden. Wir sind Dankbar für jede Möglichkeit dem Regen zu entkommen. Ohne Regen können wir schließlich zum Schlusspurt aufbrechen.

Die Aussicht vom Gillerberger Turm 3 Kilometer vor Lützel genießen wir nur kurz, denn wir wollen endlich ankommen! In Lützel treffen wir Heike und ihren Mann, die gerade dabei sind ein altes Haus im Kern von Lützel zu renovieren. Sie laden uns ein, die Nacht bei ihnen zu verbringen. Dankend nehmen wir an.

Es stellt sich heraus, dass dieses liebevoll eingerichtete Haus bald ein Ferienhaus werden soll. Mit viel Liebe zum Detail sind die Zimmer einladend und stilecht eingerichtet. Der Charm des alten Hauses soiegelt sich in jedem Raum wieder. „Demches Huß“ nennen sie dieses Kleinod, in dem schon bald müde Wanderer für wenig Geld Gäste sein dürfen. Ein Besuch lohnt! Mehr dazu kannst du HIER lesen.

Bis tief in die Nacht sitzen wir in der Küche am warmen Ofen und lauschen den Geschichten der beiden. Geschichten vom Rothaarsteig, dem Haus, ihren Plänen damit und ihre ganz persöhnlichen Lebensgeschichten. Ein schöner Abend, der zu wenig Stunden für all das Gesagte hat.

Lahn, Sieg und Eder

Etappe 6: Von Lützel zum Jagdberg (20km)

Erst spät zur Mittagszeit brechen wir auf. Zu schön ist es im Demches Huß, zu wohl fühlen wir uns in diesem kleinen Ort. Wir verabschieden uns von Heike und ihrem Mann und versprechen wiederzukehren, wenn wir aus Portugal zurück sind.

Von Lützel aus folgen wir der jungen Eder flußaufwärts, durch das urwüchsige und ungestörte Naturschutzgebiet Eicherwald. Die Sonne scheint und es herrscht ein Summen und Brummen an den unzähligen Blüten des Fingerhuts, der hier die Wegränder säumt. Neben uns plätschert die Eder, der wir gemächlich bergauf folgen.

Die Ederquelle und das Hochmoor sind im vergleich zum vorherigen Weg eher unspektakulär. Auch wenn der Weg immer wieder über breite Waldwege führt, genießen wir es, ohne Regen zu laufen. An der Siegquelle machen wir schließlich eine Pause. Dankbar für das kühle Nass lassen wir unsere Beine baumeln und genießen einen entspannten Nachmittag.

Ohne weitere große Ansteige geht es schließlich weiter zur Lahnquelle und dem Lahnhof. An diesem Touristenmagnet wollten wir eigentlich übernachten, doch für unseren Geschmack tummelten sich hier zu viele Touristen und Tageswanderer. Auch ist die Quelle eher eine Pfütze, sodass wir nur schnell ein Bild schießen und weiterlaufen, in der Hoffnung eine gemütliche Schutzhütte für die Nacht zu finden.

Auf Rat eines Fahrradfahrers aus einem nahegelegenen Dorf finden wir schließlich eine Schutzhütte am Jagdberg nahe der Ilsequelle. Diese wunderbar hergerichtete Schutzhütte lädt mit ihren verglasten Fenstern und der schönen Lage zum Verweilen ein. Sogar Sitzkissen liegen hier auf den Bänken. Wirklich eine der luxuriösesten Schutzhütten am Rothaarsteig, die wir gesehen haben. Abends erhalten wir noch Besuch von zwei Fahrradfahrern, die mit uns die letzten Strahlen der Sonne genießen, bevor eine kalte Nacht ansteht.

Dill-Quelle und Jakobsweg

Etappe 7: Vom Jagdberg nach Wilgersdorf (12,7km)

Für Juni war diese Nacht erstaunlich kalt, obwohl wir in der gut geschützenten Hütte geschlafen haben. Zum Glück scheint die Sonne schon bald zwischen den Baumwipfeln und verspricht einen schönen Wandertag.

Der Rothaarsteig folgt auf diesem Teil der Strecke der historischen Eisenstraße. Diese wurde bis ins Hochmittelalter von Händlern, Schmieden und Hüttenleuten genutzt. Jetzt genießen wir es, durch den sonnendurchfluteten Wald zu wandern. Immer wieder bieten Rodungsflächen Ausblicke ins Umland. Wir lassen uns Zeit, denn es sind nur etwa 13 Kilometer bis nach Wilgersdorf.

Über die Kaffeebuche, an der die Menschen schon früher Rast und Pause gemacht haben, gelangen wir zur Dill-Quelle. Auf dem Weg dorthin fallen uns immer wieder große Gebiete mit Totholzbeständen auf. Der Borkenkäfer macht auch vor den Bäumen im Rothaargebierge nicht halt. So ergeben sich schöne und gleichsam traurige Endrücke von lilafarbenem Fingerhut unter silbrig-braunen Fichten.

An der Dill-Quelle würden wir am liebsten einige Tage verweilen. Massive Holzbänke, eine leicht zu erreichende Quelle, sowie eine fast perfekte Schutzhütte am Rothaarsteig laden mit einer eingefassten Grillstelle zum Bleiben ein. Hier entdecke wir auch wieder die Jakobsweg-Muschel (der wir eigentlich insgeheim folgen).

Kurz nach der Dill-Quelle könen wir die Aussicht von der Tiefenrother Höhe in vollen Zügen genießen. Nicht weit davon entfernt befindet sich der Rastplatz Kalteiche, mit einer der Typischen Schutzhütten am Rothaarsteig. Auf der „Baumelbank“ lassen wir unsere Füße baumeln und genießen unsere Mittagspause. Es is tnoch zu früh, um in das Dorf abzusteigen und nach einer Unterkunft zu suchen. Stattdessen wollen wir noch die Natur und die Sonne genießen. Doch es kommt ganz anders.

Während wir in der Sonne entspannen trifft ein Pärchen auf Fahrrädern ein und stellt interessiert Fragen zu uns, unseren großen Fjällräven Rucksäcken* und dem Grund unseres Vorhabens. Wir kommen ins Gespräch und sind nach kurzer Zeit gemeinsam unterwegs zu ihrem Haus. Es wird ein schöner Abend mit guten Gesprächen, leckerem Wein und gutem Essen. So schnell lernt man neue Leute kennen: Man muss nur am richtigen Ort sitzen und warten.

Endspurt

Etappe 8: Von Wilgersdorf nach Dillenburg (20,7km)

Gut ausgeschlafen und nach einem kräftigen Frühstück, geht es auf die letzten Kilometer nach Dillenburg. Das Rothaargebirge lassen wir hinter uns, denn der Weg führt uns in das Lahn-Dill-Bergland. Weite Blicke über Felder und Wiesen zwischen grünen Mischwäldern beschert uns der Weg.

Motiviert durch die Sonne und der Gewissheit, dass bald die ersten 154 Kilometer unserer Wanderung hinter uns liegen, fliegen wir förmlich über die Wege dahin. Vergessen sind die Regentage. Kontinuerlich geht es bergab, was Lockes schmerzendem Knie nicht gerade gut tut, doch schließlich stehen wir vor Dillenburg.

Der markante Wilhelmsturm trohnt über der Stadt und der Fußgängerzone, während wir die letzten Schritte gehen. 154 Kilometer sind geschafft, viele weitere liegen noch vor uns, doch der Rothaarsteig ist hier zu ende. Jetzt führt unser Weg weiter zum Lahn Camino, der in Wetzlar startet.

Fazit

Trotz des Regens und des Nebelwetters bleibt uns der Rothaarsteig mit seinen vielen Quellen, den guten Schutzhütten und der Abwechslungsreichen Natur in Erinnerung. Er lässt sich sehr gut in 8 Etapen aufteilen, die mit ein bisschen Grundkondition für jeden zu meistern sind. Einkehrmöglichkeiten gibt es Zahlreiche und die Menschen in diesem Teil Deutschlands sind freundlich und Hilfsbereit gegenüber all jenen, die Entspannung und Erlebnis in der Natur suchen. Wir kommen gerne wieder!

ALLE INFOS ZUM ROTHAARSTEIG

Länge und Wegführung

Nach offiziellen Angaben ist der Rothaarsteig 154,7 Kilometer lang und kann in sechs, acht oder 12 Etappen bewandert werden. Der Weg ist durchgehend mit dem liegenden Rothaarsteig „R“ gekenntzeichnet. Viele Wegweiser zeigen Abzweige, Zubringerwege, Höhenmeter und Aussichtspunkte an. Auf diese Weise kannst du nichts verpassen und weißt immer, wie weit es noch zu deinem individuellen Ziel ist.

Navigation / Bücher

Eine Karte oder Bücher benötigst du für die Wegfindung eigentlich nicht. Wenn du jedoch sehen möchtest, wo du gerade bist oder einfach gerne ein kleines Büchlein mit der Wegführung in der Tasche haben möchtest, dann sei dir der gelbe Outdoor Wanderführer* empfohlen. Er zeichnet den Weg in 8 Etappen nach und beinhaltet auch die 52km Westerwald-Variante. Auch lassen sich die Quellen in den Karten ausfindig machen, sodass man keine Probleme mit Trinkwasser bekommen sollte. Jedoch sind hier nicht alle Schutzhütten am Rothaarsteig eingezeichnet.

Eine Übersichtskarte des gesamten Rothaarsteiges gibt es auch auf der offziellen Homepage. Darin sind auch die Quellen, jedoch keine Schutzhütten am Rothaarsteig eingezeichnet.

Anforderungen

Läuft man den Rothaarsteig am Stück, so stellt bereits die Länge eine Herausforderung dar. Die Etappen haben wir als mittel bis schwer empfunden. Aufgrund der insgesamt über 3000 Höhenmetern, die überwunden werden müssen, benötigt man eine gute Kondition. Gerade die ersten beiden Etappen beinhalten einige strenge Anstiege, die einem am ersten Tag aus der Puste bringen. Dafür wird man bei gutem Wetter mit schönen Aussichten belohnt.

Anreise

Am einfachsten reist man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an.

Per Bahn nach „Brilon Stadt“ oder mit dem Bus zur Haltestelle „Brilon Markt“.

Wer mit dem Auto anreist, kann dieses auf dem Parkplatz in der „Krummen Straße“ oder am Kreishaus (Am Rothaarsteig 1) abstellen.

Übernachten / Rasten / Schutzhütten am Rothaarsteig

Unterkünfte
Entlang der offiziellen Wegführung finden sich viele kleinere und größere Unterkünfte. Am einfachsten lassen sich diese über die Unterkunftssuche ausfindig machen.

 

Camping
Camping- und Wohnmobilstellplätze liegen nur vereinzelt direkt am Weg. Es ist schwierig, diese zu Fuß zu erreichen. Eine Karte mit Infomationen und Adressen der Plätze findest du HIER.

 

Schutzhütten

Entlang des Weges finden sich viele Schutzhütten, die bei schlechtem Wetter die Möglichkeit für eine längere und entspannte Rast bieten. Eine Übersicht über verschiedene Schutzhütten (in gesamt Deutschland) findest du HIER. Die Schutzhütten am Rothaarsteig sind dort ebenfalls zu finden.

Wasser und Verpflegung

Wasser
Viele Flüsse entsprngen als reichhaltige Quellen im Rothaargebirge. Wir haben fast täglich unsere Trinkflaschen an Quellen aufgefüllt. Diese haben eine super Wasserqualität, sodass ein Filter eigentlich nicht notwendig ist. Dennoch hatten wir für alle Fälle unseren Sawyer Mini Wasserfilter* dabei.

 

Verpflegung
Der Steig kreuzt immer wieder kleine Dörfer und Städte (z.B. Winterberg). Hier kann man Trinken und Proviat auffüllen.

Beste Jahreszeit

Prinzipiell kann der Rothaarsteig jederzeit begangen werden. Zu beachten ist jedoch die erhöhten Anforderungen im Winter, wenn die Wege und schmalen Pfade mit Schnee bedeckt sind. Auch machen Herbststürme die Wege zeitweise unpassierbar.

Unabhängig von der Jahreszeit sollten auf die aktuellen Einschränkungen geachtet werden. Hier sind aktuelle Umleitungen und gesperrte Abschnitte aufgelistet.

Ausrüstung

Da der Rothaarsteig Teil unserer Wanderung von Hessen bis nach Portugal war, hatten wir deutlich mehr Gepäck dabei, als eigentlich nötig. Hier unsere großen 5 Ausrüstungsteile:

  1. Wanderschuhe: Lowa Renegade*
  2. Rucksack: Fjällräven Kajka*
  3. Schlafsack: Warmpiece Viking 600*
  4. Isomatte: Therm-A-Rest Neoair X-Lite*
  5. Regencape: Tatonka Cape Men*
Schutzhütten am Rothaarsteig am Wegesrand

Danke an die vielen Menschen, die die Wege markieren, die Schutzhütten am Rothaarsteig betreuen und so für jeden Naturfreund ein einmaliges Erlebnis bieten.

 

Für uns folgt nach dem Rothaarsteig der Lahn-Camino von Wetzlar nach Lahnstein, um weiter Richtung Spanien zu gelangen.

Die Lahn führt den Pilger von Wetzlar nach Lahnstein. In 7 Etappen die Einsamkeit und Ruhe finden.

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