Der Vogelsberg in Hessen bietet eine Vielzahl von wunderschönen Premiumwegen, die für jeden Wandertyp geeignet sind. Neben weiten Ausblicken, ausgedehnten Bergwiesen und alten Wäldern, bieten Bachläufe, Flüsse und Seen viel Abwechslung am Wegesrand. Jeder der Wanderwege im Vogelsberg ist unterschiedlich und besticht durch eine enorme Vielfalt.
Diesen Frühling sind wir einen Großteil der offiziellen Premiumwege gewandert und mussten feststellen, dass eine Mischung aus dem Malerweg und dem Meraner Höhenweg direkt vor unserer Haustüre liegt. Jeder der 12 Wanderwege hat uns auf seine eigene Art und Weise fasziniert und es fiel uns nicht leicht, unsere Favouriten zu wählen.
Wir stellen dir unsere Erlebnisse auf den (für uns) besten vier Wanderwegen im Vogelsberg vor ohne dir das Erlebnis vorwegzunehmen.
Diese märchenhafte Rundtour, entführt uns in das sagenhafte Schächerbachtal.
Die ersten Schritte durch Schrebergärten lassen uns noch nicht erahnen, welch bezaubernde Landschaft sich schon nach Kurzem um uns entfaltet. Auf 9 Kilometern Länge folgen wir den grün-roten Vulkanschildern durch die sanften Ausläufer des Vogelsbergs. Dabei wird uns der dahinplätschernde Schächerbach immer wieder begegnen.
Hier im Schächerbachtal findet man alles auf engstem Raum. Quellen, Bäche und Teiche, wechseln sich mit verträumten Wäldern und Wiesen ab. Wir machen immer wieder kurz Rast auf einer der vielen Bänke und genießen die Fülle um uns herum. Sei es am Zoberwiesenteich oder am Goldborn – eine kurze Rast ist hier nie verkehrt.
Während wir die Natur an diesen Orten bewundern, nehmen uns Hinweistafeln mit hinein in die alten Geschichten, die den Orten ihren Namen gaben. Das Jungfernloch, der Heilige Born, jeder Stein im Schächerbachtal scheint von einer Sage oder Legende zu berichten.
Die Geschichten sind kurz, amüsant, erstaunlich und manchmal etwas magisch. Wir fühle uns wie Kinder, die ein Märchen zum ersten Mal erzählt bekommen. Nur dass wir Mitten in dieser Märchenwelt stehen.
Eine große Freude sind auch die zahlreichen Flussüberquerungen: Sei es über große Trittsteine, liebevolle Holzbrücken oder barfuß durch das natürliche Kneippbecken.
Egal ob jung oder alt: Jeder kann ohne große Wandererfahrung diesen Weg genießen. Gerade in den heißen Sommermonaten sorgt der Bach für Abkühlung und der Wald für den nötigen Schatten. Zudem bieten die Flussüberquerungen, ein Waldspielplatz und ausgedehnte Wiesen genug Abwechslung für Kinder und Junggebliebene.
Auf jedenfall nach der Tour nach Zecken absuchen! Die sind in den feuchten Wiesen häufig zu finden.
Eine atemberaubende Tour über wunderschöne Bergwiesen, durch kleine Wälder und hinauf zu drei Gipfeln mit weiten Aussichten über Teile von Mittel- und Südhessen. Dies bietet der für uns schönste Wanderweg im Vogelsberg auf 15 Kilometern Länge. Die Wege sind größtenteils naturbelassen und die ca. 400 Höhenmeter konzentrieren sich auf steile Wegabschnitte hinauf zu den drei Gipfeln.
Offiziell beginnt die Tour am ExtraTour-Wanderportal auf dem Hoherodskopf. Wir starten unsere Tour einen Kilometer weiter, an dem kostenlosen Wanderparkplatz nahe der Nidda-Quelle. So können wir uns den Hoherodskopf mit seiner atemberaubenden Fernsicht nicht nur als Schlussziel aufheben, sondern haben auch die Möglichkeit, die Tour um die „Höhenweg“-Schleife zu erweitern.
Nach kurzem Weg durch den Wald, stoßen wir an den alten Forellenteichen auf die bekannte Beschilderung der Gipfeltour, die uns verlässlich den Weg weisen wird. Am Waldrand entlang genießen wir die kühle Morgenluft auf schmalen Pfaden.
Der Gackerstein mit der Blockwiese ist der erste von drei „Gipfeln“, den wir überwandern. Sanft fügt er sich in die Landschaft ein und entzückt mit einer überraschenden Fernsicht. Zwischen Heidepflanzen und Gräser verweilen wir auf einer Bank unterhalb des hölzernen Kreuzes und genießen den Blick bis hinüber zum Taunus und der Skyline von Frankfurt. Zu unserer Linken lässt sich bereits der Hoherodskopf mit seinem charakteristischen Turm erblicken.
Ein Tal später steigen wir den steilen Weg durch den Wald zum Bilstein auf. Dieser Anstieg ist stramm, doch am Ende wartet der aus dem Wald ragende Basaltfelsen auf uns. Zunächst wirkt dieser nicht gerade spektakulär, doch von seiner Spitze eröffnet sich eine traumhafte Aussicht: Wir blicken fasziniert über die dahinrollenden Ausläufer des Vogelsbergs mit den kleinen Wäldern und Fluren, bis hinüber zum Großen Feldberg im Taunus. Ein Blick, der den anstrengenden Aufstieg mehr als entlohnt.
Über vielfältige Bergwiesen und schließlich die etwas eintönige Skispiste, führt der Weg hinauf zum Hoherodskopf. Auf einer der zahlreichen Sitzgelegenheiten genießen wir das volle Panorama und erholen uns vom anstrengenden Aufstieg. Gaststätten laden zum Verweilen ein und ein Besucherzentrum informiert über die Zeit, in der die Wanderwege im Vogelsberg noch über glühende Lava geführt hätten.
Extra: Wer möchte kann den Weg von hier noch erweitern, indem man dem grünen H auf dem Höhenrundweg folgt. Dies verlängert die Tour um 5 Kilometer und führt einen über den Taufstein, ein Hochmoor, die Goldwiesen und die Nidda-Quelle direkt zum Startparkplatz Nidda-Quelle zurück.
Für die Gipfeltour brauchst du keine besondere Erfahrung, sondern lediglich eine gewisse Grundkondition für die Anstiege. Die restlichen Abschnitte der Tour lassen einen beim Wandern förmlich entspannen und die Fernsichten genießen.
Dieser Wanderweg im Vogelsberg ist geprägt von der offenen Landschaft. Hier wird nicht durch dichten Wald gewandert, sondern die Weite der Wiesen und Felder erlebt. Mehrere Rastplätze laden ein, die weiten Aussichten über die Felder und Fluren zu genießen.
Startpunkt ist der in Ulrichstein gelegene Lindenplatz. Von hier gehen wir auf direktem Wege aus der Stadt hinaus, über Felder hinein in das „Gründchen“. So wird der im Sommer angenehm kühle Bachgrund des Gilgbaches genannt mit seinem urwüchsigen Wald. Unser Pfad windet sich um knorrige Buchen und vorbei an moosüberwachsenen Basaltsteinen. Zu schnell verlassen wir dieses idyllische Tal wieder und überwandern blühende Bergwiesen, während sich das Panorama ,in dem Ulrichstein liegt, immer weiter entfaltet.
Löwenzahn überwuchert in Fülle die Wiesen und verwandelt manch Flächen in der Ferne in ein gelbes Meer. Inmitten dieser Pracht finden sich immer wieder Bänke und überdachte Rastplätze, auf denen wir die Umgebung genießen können. Immer wieder können wir in die Ferne blicken während unsere Füße den weichen Feldwegen folgen.
Extra: Wer möchte kann die Tour um eine 6km lange Schleife erweitern und über den Vulkanring wandern. Diese Möglichkeit ist direkt am Weg ausgeschildert und markiert.
Lediglich am Ende führt der Weg über Asphalt. In Ullrichstein wandern wir hinauf zum Schlossberg mit der charakteristischen Burgruine. Von hier kann das komplette Umland und große Teile der Rundtour überblickt werden. Der Ausblick ist grandios! Direkt vor dem alten Turm machen wir noch eine kurze Rast, bevor es hinunter zum Startpunkt geht.
Neben zwei anspruchsvolleren An- und Abstiegen verteilen sich die 300 Höhenmeter auf sanfte Hügel, sodass die Tour auch dank der vielen Rastplätze von jedem bewandert werden kann.
Wasser, Wälder, Weitblicke. Diese Rundtour hat alles dabei, was wir uns wünschen konnten. Auf abwechslungsreichen Pfaden geht es durch die Wald- und Wiesenlandschaften des Vogelsbergs. Viel Wald und einige unerwartete Fernblicke erwarten uns.
Der Beginn dieser Tour liegt nahe der Staumauer des Niddastausees. Wir überqueren diese und folgen dem südlichen Ufer am See entlang. Zahlreiche Angler sitzen zwischen den Büschen am Ufer und warten geduldig. Für uns geht es auf einem kurzen Anstieg durch den Wald, hinauf zu dem ersten Highlight der Tour: Mammutbäume.
Diese Baumriesen wurden im Jahr 1900 hier gepflanzt und haben sich den hiesigen Witterungsbedingungen optimal angepasst. Mit einem imposanten Durchmesser von 2,5 Metern sticht der Größte von ihnen deutlich zwischen den heimischen Nadelbäumen hervor. Wir müssen also nicht bis nach Amerika reisen, um uns am Fuße dieser Bäume klein zu fühlen. Eine Infotafel am Fuße des Baumes erzählt die Geschichte der Mammutbäume des Vogelsbergs.
Schließlich lichtet sich der Wald und wir durchwandern die typischen Weiden und Wiesen. Überrascht werden wir von den zuvor nicht erwarteten Weitblicken hinüber bis zum Taunus. Im sanften auf und ab nähern wir uns dem Dörfchen Eschenrod. Dieses kann als alternativer Startpunkt gewählt werden. Hinter dem Dörfchen tauchen wir wieder in dichten Mischwald ein. Moss überwuchert hier alte Bäume, zwischen denen sich der kleine Wanderpfad schlängelt.
Zum Abschluss folgt die Umrundung des nördlichen Sees mit ausgedehnten Wiesen, die zum Picknicken und Rasten einladen. Leider führt die Route hier über asphaltierten Untergrund, den wir nach den weichen 16 Kilometer Wald- und Wiesenwegen als sehr unangenehm empfinden. Zudem sind hier stets viele Fahrradfahrer und Inlinerfahrer unterwegs, die einen Kontrast zu der einsamen Idylle des vorherigen Weges bilden.
Trotz der Länge ist diese Tour jedem zu empfehlen. Wird in Eschenrod gestartet, kann die Tour durch Verzicht auf die Umrundung des Sees um knappe 4 Kilometer verkürzt werden.
Welche Wanderwege im Vogelsberg faszinieren dich?
Welche anderen Wege kannst du empfehlen?
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